Erhalten Sie einen kompakten Überblick über globale Wirtschaftstrends und Entwicklungen an den Finanzmärkten – von Zinssenkungen bis hin zu den aktuellen Aktienmarktbewegungen.

Die folgenden Inhalte basieren auf den Perspektiven des Economic Research Teams von Swiss Life Asset Managers.

Weltwirtschaft unter Druck: Was der US-Handelskrieg für die Schweiz bedeutet

Die Lage spitzt sich zu im Handelskrieg der USA mit dem Rest der Welt: Präsident Donald Trump hat am 3. März hohe Zölle auf Importe aus Kanada, Mexiko und China verhängt. Als Reaktion kündigten Kanada und China eigene Strafzölle an.

Am 1. April werden die Ergebnisse der Handelsuntersuchungen erwartet, welche Präsident Trump am Tag seiner Amtseinführung in Auftrag gegeben hat. Diese können die Grundlage bilden für weitere Zölle, insbesondere auf Importe aus Europa. Neben Zöllen auf Autoimporte aus Europa könnte die Schweiz durch Zölle auf Pharmaimporte getroffen werden.

Zwischen der Wahl und der Amtseinführung der neuen US-Regierung fokussierte der Finanzmarkt auf die inflationserhöhende Wirkung der neuen politischen Agenda. Als Folge stiegen die langfristigen USD-Zinsen während der US-Aktienmarkt gut rentierte. Das aggressive Vorgehen der US-Regierung im Handelskrieg hat sowohl die US-Konsumenten als auch die Unternehmen verunsichert, wodurch sich das Augenmerk der Finanzmärkte auf die negativen Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum richtete. Daher sind die langfristigen USD-Zinsen sowie der US-Aktienmarkt seit Mitte Februar gesunken.

Schweizer Anlegerinnen und Anleger tun gut daran, sich auf volatilere Märkte einzustellen und langfristig zu planen, da die wirtschaftlichen Folgen der aktuellen Entwicklungen noch schwer absehbar sind.

Kernaussagen

  • USA: die «Trump-Euphorie» in den Unternehmensumfragen lässt nach
  • Deutschland: Aussicht auf eine handlungsfähige Regierung stützt den zaghaften zyklischen Aufschwung
  • China: Die Erhöhung der US-Zölle auf nunmehr 20% wird Chinas Wirtschaft nur begrenzt treffen

Prognosevergleich

2503 Perspektiven Tabelle DE
2503 Perspektiven Tabelle DE

Änderungen zum Vormonat angezeigt durch Pfeile. Quelle: Consensus Economics Inc. London, 10. Februar 2025

Die Nachrichtenflut aus dem Weissen Haus reisst nicht ab:

  1. Am 3. März verhängte der US-Präsident Donald Trump Zölle auf Importe aus Kanada, Mexiko und China. Sowohl China wie auch Kanada haben als Gegenmassnahme Strafzölle auf US-Importe angekündigt. Für Anfang April rechnen wir mit der Einführung von Zöllen auf Importe aus Europa. In welchem Umfang die US-Regierung das Ziel verfolgt, mittels Zölle langfristig Einnahmen zu generieren oder inwiefern diese Teil einer Verhandlungsstrategie zur Erreichung anderer Ziele sind, werden die kommenden Wochen zeigen. 
  2. Die harte Rhetorik Trumps schreckte in der Tat Immigranten ab, die angedrohten «Massenabschiebungen» blieben aber bisher aus. Der Kongress möchte zu diesem Zweck Mittel sprechen, bis aber Personal und Infrastruktur zur Verfügung stehen, wird es noch lange dauern. 
  3. Deregulierungen dürften nun auf den Finanzsektor ausgeweitet werden. 
  4. Bei der Fiskalpolitik könnte es aber sein, dass wir den Willen zur Defizitreduktion unterschätzt haben. Erste Budgetentwürfe aus dem Kongress sehen u.a. Einschnitte bei Sozialprogrammen wie Medicaid vor, um die Verlängerung der Steuersenkungen aus Trumps erster Amtszeit zu finanzieren. 

Der Ausgang der Debatte ist offen, und wir warten deshalb mit Korrekturen unserer Prognosen ab. Klar ist aber, dass die Unsicherheit zugenommen hat, und bei vielen Unternehmensumfragen ist nach der ersten Trump-Euphorie eine gewisse Ernüchterung erkennbar.

US-Präsident Trump hat mit seinen Bemühungen um ein Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine für Aufsehen gesorgt. Die Hürden für ein Abkommen mit starken Sicherheitsgarantien sind hoch und die Verhandlungen dürften sich über Monate hinziehen. Deshalb haben wir noch keine Prognoseanpassungen vorgenommen. Ein solches Abkommen hätte v. a. folgende ökonomische Implikationen für Europa.

  • Erstens dürften Sanktionen gegenüber Russland gelockert werden, was tiefere Gaspreise zur Folge hätte. Das dürfte sich erfreulich auf die Inflation in der Eurozone auswirken und hätte positive Effekte für die Industrie, die unter den hohen Energiepreisen leidet. 
  • Der zweite Kanal ist der Arbeitsmarkt. Momentan leben ca. 2.6 Millionen ukrainische Flüchtlinge in der Eurozone, welche über die letzten Jahre eine Stütze für den europäischen Arbeitsmarkt waren. 50% dieser Flüchtlinge beabsichtigen laut Umfragen, bei einem Ende des Krieges in die Ukraine zurückzukehren, was den Fachkräftemangel und die demografischen Probleme in der Eurozone noch verstärken dürfte. 

Unabhängig vom weiteren Verhandlungsverlauf werden die Verteidigungsausgaben in allen europäischen Staaten über die kommenden Jahre ansteigen, was sich positiv auf das Wirtschaftswachstum auswirken dürfte und schon vorher Teil unseres Basisszenarios war.

Die Gesamtinflation in der Eurozone ist im Januar weiter angestiegen und lag bei 2.5%. Der Anstieg war hauptsächlich durch eine starke Beschleunigung der Energiepreise getrieben. Die Kerninflation blieb im Vergleich zu Dezember unverändert bei 2.7%. Die Energiepreise sind seit Anfang Februar wieder zurückgegangen, was den Januaranstieg im Februar wieder etwas abfedern dürfte. Wir erwarten, dass die Inflation in der Eurozone 2025 wieder leicht zurückgeht und unter 2% zu liegen kommt.

Für Anfang April rechnen wir mit der Einführung von US-Zöllen auf Importe aus der Eurozone, welche insbesondere die Automobilindustrie treffen können.

Erste, um die Lizenzeinnahmen der Verbände im Zusammenhang der grossen internationalen Sportevents bereinigte Daten für das Schlussquartal 2024 zeigen, dass sich die Schweiz der rückläufigen Konjunkturdynamik in den grossen Nachbarländern entziehen konnte.

Die sich weiter verbessernde Konsumentenstimmung und die Belebung am Immobilienmarkt wiesen auf eine Erklärung für die vergleichsweise robuste Verfassung der schweizerischen Volkswirtschaft hin: Das forsche Vorgehen der Schweizerischen Nationalbank SNB und ihre rasche Überführung der Geldpolitik in einen expansiven Zustand verleihen der Binnenwirtschaft bereits Impulse.

Eine zweite Erklärung liefert allerdings der nach wie vor hohe Wanderungssaldo der ausländischen Wohnbevölkerung. 2024 nahm diese erneut um über 90 000 Personen zu. Weiterhin ist es also angemessen, davon zu sprechen, dass das Wachstum des Schweizer Bruttoinlandsprodukts vor allem eines in die Breite darstellt. Nach wie vor leiden die exportorientierten MEM-Industrien unter einer schwachen Nachfrage. Dies wird auch in den Arbeitsmarktdaten der Kantone des Jurabogens ersichtlich. Die mittlere Arbeitslosenquote dürfte in der Schweiz von 2.5% im Jahr 2024 im Laufe dieses Jahres auf 2.8% ansteigen.

Die Zahlen zum Landesindex der Konsumentenpreise für Januar enthielten eine Überraschung, die am Markt zu einer leichten Neueinschätzung der künftigen Geldpolitik der SNB führte: Die Kernrate der Teuerung stieg von 0.6% auf 0.9% an. Unserer Meinung nach ist dieser Anstieg vornehmlich auf veränderte Gewichte im Warenkorb zurückzuführen. Unsere Prognose für 2025 liegt weiter unter der Konsensuserwartung. Es ist in Erinnerung zu rufen, dass wir im Basisszenario tiefere Import- und Energiepreise erwarten. Ab August fliessen zudem tiefere Bestandesmieten in die Inflationsmessung ein.

Am 3. März traten die 20%ige Zölle auf Importe aus China in Kraft – eine Verdoppelung der am 4. Februar eingeführten Importzölle. Mit dieser Massnahme weitet Donald Trump den Handelskrieg aus, den er während seiner ersten Amtszeit begonnen hatte. Im Gegensatz zum ersten Handelskrieg, bei dem Zölle auf spezifische Produktgruppen erhoben wurden, gilt der 20%ige Zoll universell für alle chinesischen Artikel, die in die USA exportiert werden. China reagierte umgehend mit der Androhung von erhöhten Zöllen von 15% ab 10. März auf bestimmte Agrarprodukte (u.a. Mais und Weizen) aus den USA sowie weiteren Massnahmen gegen US-Unternehmen.

Obwohl die höheren Zölle die Exportleistung Chinas in die USA beeinträchtigen wird, erwarten wir, dass die Auswirkung auf das BIP begrenzt bleibt. Die Bedeutung der USA als Exportmarkt für China hat erheblich abgenommen. Darüber hinaus kann China die Auswirkungen durch erhöhte fiskalische Unterstützung, eine Verlagerung zu anderen Handelspartnern und eine Währungsabwertung, die die Auswirkungen der Zölle schnell neutralisieren könnte, abmildern. Wir rechnen jedoch damit, dass es nicht bei dem 20%-Zoll bleibt.

Per 1. April hat Trump verschiedene Behörden aufgefordert, Berichte zu mehreren Themen vorzulegen, die er mit Zöllen angehen möchte. Bezüglich China reichen diese Themen von der Einhaltung des Handelsabkommens bis hin zu unlauteren Handelspraktiken.

Trotz eines Anstiegs der Inflation im Januar auf 0.5% (von 0.1% im Dezember) blieb sie unter unseren Erwartungen. Dieser Anstieg war aufgrund erhöhter Ausgaben während der Feiertage des chinesischen Neujahrs vorhersehbar. Die unerwartet niedrige Inflation veranlasst uns jedoch, unsere Inflationsprognose für 2025 leicht nach unten zu korrigieren, von 0.9% auf 0.7%.

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