Welche Chancen kann die erwartete Leitzinssenkung mit sich bringen? Welche Anlagestrategie ist für 2024 erfolgsversprechend? Erfahren Sie mehr.

Zum Jahresende 2023 haben sich die Konjunkturdaten verschlechtert. Deutschland und auch die Eurozone insgesamt befanden sich zu diesem Zeitpunkt in einer leichten Rezession. Das bedeutet ein negatives Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in der zweiten Jahreshälfte 2023, was auf die Straffung der Geldpolitik seit dem Frühling 2022 zurückzuführen ist.

Doch es gibt auch gute Neuigkeiten. Der Zyklus der Zinserhöhungen liegt bereits hinter uns. Für 2024 gehen wir sogar davon aus, dass erste Notenbanken die Leitzinsen wieder senken werden. Eine weitere positive Beobachtung ist, dass die Situation am Arbeitsmarkt nach wie vor robust ist. Man sieht einen leichten Anstieg der Arbeitslosenquote, aber im Vergleich zu früheren Zyklen steigt sie verhältnismässig wenig an.

Was sollte man für das Anlagejahr 2024 beachten?

Entscheidend wird die Entwicklung bei den Zinsen sein. Wenn wir mit unserer Erwartung richtigliegen, dass die Notenbanken die Leitzinsen in diesem Jahr wieder senken, dann wird das vor allem die kurzfristigen Zinsen wieder runterbringen. Das bedeutet günstigere Finanzierungsbedingungen für langfristige Projektentwicklung. Die Zinsstrukturkurve findet wieder zu ihrer normalen Form zurück.

Wenn wir zudem davon ausgehen, dass wir uns momentan in einer Rezession befinden, kann man sagen, dass die Aktienmärkte aktuell recht hoch bewertet sind. Aber auch da bringt ein Rückgang der Zinsen 2024 Entspannung und die Bewertungen entsprechen wieder den allgemeinen Erwartungen an die Unternehmensergebnisse. Es zeigt sich auch im aktuellen Zyklus, dass eine langfristige Strategie mit einer ruhigen Hand am meisten Erfolg bringt. Ein breit diversifiziertes Aktienportfolio, das nach und nach aufgebaut wird, ist für langfristig orientierte Investierende die Erfolg versprechende Strategie.

Als denkbare, aber weniger wahrscheinliche Szenarien diskutieren wir einerseits das Risiko einer sich ausweitenden Finanzkrise und andererseits die Möglichkeit einer raschen wirtschaftlichen Erholung mit fortgesetzt hohem Teuerungsdruck.

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Marc Brütsch, einer der bekanntesten Ökonomen der Schweiz, erklärt, wie sich auch Privatanlegende auf Krisen vorbereiten können.

Marc Brütsch

Chefökonom bei Swiss Life

Marc Brütsch, Chefökonom von Swiss Life, gilt als einer der bekanntesten Ökonomen der Schweiz. Gemeinsam mit seinem Team wurde er mehrfach mit dem «Forecast Accuracy Award» für die beste BIP- und Inflationsprognose für die Schweiz und die Eurozone ausgezeichnet. Marc Brütsch arbeitet seit 1993 bei Swiss Life und ist seit 2000 in der Funktion als Chefökonom tätig. Er studierte Volkswirtschaftslehre und Publizistikwissenschaften an der Universität Zürich, lebte und arbeitete 1996 und 1997 in England und übernahm anschliessend die Verantwortung für die Konjunkturanalyse, die bis heute Grundlage der gruppenweiten Anlageentscheide bei Swiss Life ist.

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