Die Erfahrungen der jüngeren Vergangenheit mahnen uns zur Vorsicht.

Wer wusste denn nur wenige Wochen vor Ausbruch der Pandemie oder dem Angriff auf die Ukraine, dass sich die Welt in kürzester Zeit zweimal gründlich verändern würde?

Auch die Erschütterung in der Schweizer Bankenlandschaft im laufenden Jahr hatte kaum jemand auf der Rechnung. Die Erwartungen an das zweite Halbjahr müssen deshalb als Szenarien formuliert werden in der Hoffnung, dass die Marktteilnehmenden möglichst viele tatsächliche Entwicklungen rechtzeitig in Betracht
ziehen.

Diese Szenarien entwickeln wir ausgehend von nachstehenden Fakten:

  • Der Zinserhöhungszyklus der Notenbanken ist abgeschlossen.
  • Teile der Weltwirtschaft befinden sich in einer milden Rezession.
  • In der Industrie sind die Lieferkettenprobleme weitgehend behoben.
  • In den USA, der Eurozone und der Schweiz hat die Inflation ihren Höhepunkt überschritten.

In unserem Basisszenario leiten wir daraus für die zweite Jahreshälfte 2023 folgende Erwartungen ab:

  • Die Notenbanken in den USA und im Vereinigten Königreich werden die Leitzinsen gegen Ende des Jahres wieder senken.
  • Wir erwarten den Tiefpunkt des Konjunkturzyklus im ersten Quartal 2024. Aktienmärkte nehmen den zyklischen Wendepunkt um sechs bis neun Monate vorweg.
  • Die Inflationsraten entwickeln sich weiter nach unten und fallen im Jahr 2024 in der Schweiz wieder unter 2 %. Dennoch werden wir in den kommenden Jahren mit einer höheren durchschnittlichen Teuerung zu leben haben als im Jahrzehnt vor der Pandemie.
  • Sowohl der Fachkräftemangel als auch die Energiewende sind wirtschaftliche Trends, welche gekommen sind, um zu bleiben. Beide tragen zu erhöhtem Inflationsdruck bei.

Als denkbare, aber weniger wahrscheinliche Szenarien diskutieren wir einerseits das Risiko einer sich ausweitenden Finanzkrise und andererseits die Möglichkeit einer raschen wirtschaftlichen Erholung mit fortgesetzt hohem Teuerungsdruck.

Wirtschaftsausblick und Konjunktur mit Marc Brütsch abonnieren

In Videos, die Swiss Life Wealth Managers quartalsweise publiziert, teilen Chefökonom Marc Brütsch und sein Team ihre Einschätzungen und Prognosen zum nationalen und zum internationalen Geschehen. 

Ein Gespräch, das sich lohnt

Sie möchten Swiss Life Wealth Mangers persönlich kennenlernen und mit uns zu den Themen Pensionierungsplanung, Hypothekenstrategie, Steueroptimierung, Vermögensplanung, Frühpensionierung oder Altersvorsorge ins Gespräch kommen? Vereinbaren Sie jetzt einen Termin – kostenlos und unverbindlich.

Marc Brütsch, einer der bekanntesten Ökonomen der Schweiz, erklärt, wie sich auch Privatanlegende auf Krisen vorbereiten können.
Marc Brütsch

Chefökonom bei Swiss Life

Marc Brütsch, Chefökonom von Swiss Life, gilt als einer der bekanntesten Ökonomen der Schweiz. Gemeinsam mit seinem Team wurde er mehrfach mit dem «Forecast Accuracy Award» für die beste BIP- und Inflationsprognose für die Schweiz und die Eurozone ausgezeichnet. Marc Brütsch arbeitet seit 1993 bei Swiss Life und ist seit 2000 in der Funktion als Chefökonom tätig. Er studierte Volkswirtschaftslehre und Publizistikwissenschaften an der Universität Zürich, lebte und arbeitete 1996 und 1997 in England und übernahm anschliessend die Verantwortung für die Konjunkturanalyse, die bis heute Grundlage der gruppenweiten Anlageentscheide bei Swiss Life ist.

Dieser Beitrag stammt aus der Publikation «Wealth Navigator» von Swiss Life Wealth Managers, der u. a. in der NZZ erschienen ist.

Das könnte Sie auch interessieren

Vermögen & Anlegen

Reichen meine Vorsorgegelder für die Zukunft?

Mehr lesen

Vermögen & Anlegen

«Auch Privatanleger können sich auf Unerwartetes vorbereiten»

Mehr lesen

Pensionierung

Rente oder Kapital – (k)eine leichte Entscheidung?

Mehr lesen